Didaktische Übung: Inklusion

Autor*innen: Christa Markom, Jelena Tošić, Magdalena Steger
Tags: Digitale Inklusion

Häufig werden Menschen diskriminiert, weil sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechend aussehen oder sich verhalten. Alles, was nicht der vermeintlichen „Norm” entspricht, wird als (zu) anders angesehen und mit negativen Eigenschaften assoziiert. Lang-Wojtasik & Schieferdecker (2016) verwenden eine weit gefasste Definition von Inklusion. Sie definieren diese als das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft, unabhängig von einem zugeschriebenen oder offiziellen Status. Nach dieser Definition sollte jeder die Hilfe erhalten, die er*sie braucht, um im Leben voranzukommen.  Im Fokus steht, dass sich nicht die Person an die Gesellschaft anpassen muss, sondern die Gesellschaft an die Person. Hier bezieht sich Inklusion auf die uneingeschränkte Teilhabe an allen Aspekten der Gesellschaft, unabhängig von der individuellen Situation.

Die Grundidee

Die Grundidee dieses Tools besteht darin, eine Audio-Collage gemeinsam mit den Schüler*innen zu erstellen. Das Ziel ist es, Kinder in den Unterrichtsprozess einzubeziehen und zu zeigen, dass auch die Lehrkräfte etwas von ihren Schüler*innen lernen können. Die Audio-Collagen können mit digitaler Inklusion zu tun haben, aber auch andere Themen, die den Kindern wichtig sind, wären eine Möglichkeit.

Probiere es aus

Lesen Sie die Konzepte über Inklusion und digitale Inklusion auf www.digitclue.net. Notieren Sie die wichtigsten Aspekte. Konzentrieren Sie sich auf das Konzept der “Stimme” als eine Möglichkeit der Inklusion. Erklären Sie die beiden Konzepte sowie die Idee der “Stimme” mit Hilfe einer Mindmap. Danach sollen die Kinder in Gruppen überlegen und vorbereiten, was sie ihren Lehrer*innen beibringen könnten. Es kann sich um jedes beliebige Thema handeln. Dabei kann es sich um Erfahrungen und Wissen aus ihrem sozialen Umfeld handeln oder Themen, die aktuell wichtig sind. In einem nächsten Schritt werden die Ideen der Kinder den Lehrer*innen präsentiert. Der Ansatz dahinter ist, dass Schüler*innen im Unterrichtsprozess oft nicht gehört werden und daher ausgeschlossen werden. Im Klassenzimmer unterrichten Lehrer*innen nicht nur, sondern lernen auch selbst. Mit dieser Übung sollen Kinder in den Unterrichtsprozess einbezogen und die Wechselseitigkeit von Lernen und Lehren hervorgehoben werden.

Nachdem die Kinder über die einzelnen Themen gesprochen haben, sollen sie ihre Präsentationen mit dem Audio-Editor “audiomass” aufzeichnen. (Sie finden das Programm unter diesem Link: https://audiomass.co/)

Mit diesem Programm können Sie die Präsentationen und Ideen der Schüler*innen sammeln und daraus eine Audio-Collage erstellen. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie dies realisiert werden kann.

  • Nehmen Sie die Präsentationen der Kinder mit Ihrem Smartphone auf, übertragen Sie diese auf Ihren Computer und laden Sie die Aufnahmen in das Programm unter dem Button Datei -> Vom Computer hochladen. Sie können sie aneinanderreihen und die Audiocollage erstellen. Diese können Sie unter dem Button Datei -> Exportieren/Downloaden speichern und in ein mp3-Audioformat umwandeln.
  • Nehmen Sie die Präsentationen der Kinder direkt mit Ihrem Computer im Programm auf. Dazu klicken Sie auf den roten Button im Menü oder über den Button Datei -> Neue Aufnahme. Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie „Aufnahme starten“ auswählen. Wenn die erste Gruppe fertig ist, können Sie auf „Pause“ drücken oder eine neue Aufnahme starten. Die Datei kann gespeichert und heruntergeladen werden unter dem Button Datei -> Exportieren/Downloaden. Damit wird es ebenso in ein mp3-Format umgewandelt.

Austausch mit Kolleg*innen

Wenn Sie fertig sind können Sie die Audiocollage auf der Website www.digitclue.net teilen. Zu diesem Zweck können Sie die erstellte Collage auf die  Digital Inclusion Map auf der Website von DigitClue hochladen. Die D.I. Map ist eine Weltkarte, auf der Benutzer*innen Projekte, Materialien, Ideen und Kommentare zur digitalen Inklusion  teilen können.

Weiterdenken

Sie haben nun über das Thema Inklusion aus Ihrer eigenen Perspektive und aus der Ihrer Schüler*innen nachgedacht und diskutiert. Nun laden wir Sie ein, darüber aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. 

Je nach Kontext und Situation, in der sich eine Person befindet, kann Inklusion unterschiedliche Dinge bedeuten. Unten finden Sie eine Liste von Individuen. Denken Sie darüber nach, wie jede*r von ihnen Inklusion beschreiben würde. Was wäre für jede*n von ihnen wichtig? Wäre es für alle gleich oder können Sie sich Unterschiede vorstellen?

  1. Eine Person mit Erstsprache Spanisch, die in Südkorea lebt
  2. Ein sieben Monate altes Baby
  3. Ein Hund, der in einem Katzenheim lebt
  4. Eine Frau, die im 18. Jahrhundert in Frankreich lebt
  5. Eine nicht-binäre Person
  6. Eine Figur in einem Videospiel