Willkommen im Easy Learning Teil des Digitclue HUB!

Dies ist ein kollaborativer Lernbereich zu Themen der digitalen Inklusion, den Sie nutzen können, um Ihr Wissen über die digitale Welt und ihre didaktischen Aspekte zu erweitern und/oder zu vertiefen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie man die digitale Welt für angehende Lehrer*innen, bereits erfahrene Lehrpersonen und für Hochschulmitarbeiter*innen sowie andere Lernende inklusiver gestalten kann.

Inhalt

Inklusion

In der heutigen Gesellschaft werden Menschen oft diskriminiert, weil sie nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechend aussehen oder sich verhalten. Alles, was nicht der vermeintlichen „Norm” entspricht, wird als (zu) anders angesehen und oft mit negativen Eigenschaften assoziiert. Paniagua nennt das den “Mythos des normalen Kindes”. (Paniagua, 2017) Dieser impliziert, dass es nur eine richtige Art und Weise gibt, wie Kinder handeln und sich verhalten sollten. Dies führt oft zu Missverständnissen, die sich unter anderem in Sprachproblemen manifestieren können, da es Schüler*innen gibt, die eine andere Erstsprache sprechen. Einige Lehrer*innen halten das für Lernprobleme und bezeichnen die Schüler als „faul”. Paniagua verwendet für den Zusammenhang von Sprache und Integration das Akronym LCSD (Linguistically, Culturally, and Socioeconomically Diverse1) Damit meint er nicht nur Menschen mit physischen und psychischen Herausforderungen, sondern auch Angehörige ethnischer Minderheiten (deren Erstsprache sich von der im Land des Wohnsitzes gesprochenen Sprache unterscheidet) und Menschen aus einkommensschwachen Haushalten. In seinem Artikel legt er nahe, dass die Art und Weise, wie Menschen auf Vielfalt reagieren oft durch ihren Habitus bestimmt wird. (Paniagua, 2017)

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Digitale Ungleichheit

Menschen müssen sich heutzutage in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens unweigerlich mit der digitalen Welt auseinandersetzen. Im Gesundheitswesen, Schulen, Banken, der Regierung, Bibliotheken und anderen Institutionen werden sogenannte Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eingesetzt, die damit zu einem notwendigen Tool für die Bürger*innen werden, um die jeweiligen Dienste zu nutzen. Dazu müssen sie zum Beispiel wissen, wie sie sich ins Internet einloggen, E-Mails, Blogs oder soziale Netzwerke nutzen und darauf zugreifen können. Allerdings verfügt nicht jede*r über diese Kenntnisse. So entsteht die digitale Kluft oder auch digitale Ungleichheit.

Digitale Alterskluft

Digitale Alterskluft bedeutet, dass es basierend auf dem Alter einer Person unterschiedliches Vorwissen und andere Kompetenzen geben kann bezüglich der Nutzung der digitalen Welt. Die Digitalisierung ist weltweit sehr unterschiedlich fortgeschritten, sogar innerhalb Europas. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Nutzung digitaler Medien durch ältere Menschen: Geschlecht, sozioökonomischer Status, Verfügbarkeit entsprechender Infrastruktur, Bildung, Standort (ländlich/städtisch), Motivation usw. Die digitale Alterskluft wird immer größer, da die 65+ Bevölkerung ebenfalls wächst. In den EU-Mitgliedsstaaten wird diese Gruppe im Jahr 2019 auf 20,3% der Gesamtbevölkerung ansteigen. Da sich die Technologie immer weiter entwickelt, kann sie aber auch gleichzeitig eine Lösung bieten, um die digitale Alterskluft zu verkleinern oder sogar zu überwinden.

Digital Gender Gap

Der Digital Gender Gap (DGG) oder auch Digital Gender Divide genannt, bezeichnet den Unterschied zwischen Männern und Frauen in Hinblick auf die Möglichkeiten der Nutzung digitaler Medien. Dieser beginnt bei den unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten zum Internet und geht bis zu unterschiedlichen Nutzungsarten des Internets und Smartphones sowie dem generellen Besitz von einem Handy, bis hin zu den daraus resultierenden Nachteilen im beruflichen Leben. Vor allem seit den letzten beiden Jahren ist durch die Covid-19 Pandemie die Differenz bei der Nutzung des Internets noch ausgeprägter geworden. Das zeigt sich durch die erneut auftauchende Lücke zwischen den Geschlechtern.

Digital Queer Gap

Der Digital Queer Gap (DQG) ist eine Unterform des Digital Gender Gap und bezieht sich auf die Unterschiede und Ungleichheiten im Zugang zu und der Nutzung von digitalen Technologien im Kontext von Ungerechtigkeiten, mit welchen Mitglieder der LGBTIQ+-Community konfrontiert sind. Der entscheidende Unterschied zum Digital Gender Gap ist nämlich, dass sich der Digital Queer Gap nicht nur auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bezieht, sondern die gesamte LGBTIQ+ Community berücksichtigt. Mittlerweile gibt es viele Unternehmen und Organisationen, die den Zugang zur digitalen Welt für diese Menschen verbessern und damit den Digital Queer Gap reduzieren wollen. Das Internet hat eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Vernetzung von LGBTIQ+-Personen gespielt. Es ist ein Instrument, das dabei helfen kann, Menschen miteinander zu verbinden.

Digitalisierung

Die Digitalisierung ist ein Prozess, der die Übertragung verschiedener Inhalte wie Text, Fotos, Ton und Video in einen digitalen Datensatz umfasst. Genau aus diesem Grund wird die Digitalisierung als eine Möglichkeit angesehen, bereits existierende nicht-digitale Inhalte zu schützen, zu archivieren und zu teilen. Im Idealfall sollte die Digitalisierung inklusiv geschehen, so dass jeder miteinbezogen werden kann und eine möglichst offene Kommunikation stattfinden kann. Digitalisierung hat in den letzten Jahren den Austausch von Wissen massiv beschleunigt (Martinoli, 2019).

Digitale Kompetenz

Digitale Kompetenz wird oft als eine der wichtigsten Fähigkeiten im 21. Jahrhundert angesehen. Im Kontext der Bildung umfasst sie nicht nur den Einsatz digitaler Medien im Unterricht, sondern unterstützt auch die Entwicklung der Kreativität im Lernprozess. Des Weiteren soll sie die Aufnahme und Erweiterung von Wissen erleichtern. Trotz aller Unterstützung, die digitale Medien im Unterricht darstellen, sind sie dennoch kein Ersatz für den persönlichen und direkten Austausch. Digitale Kompetenz soll die Arbeit von Lehrer*innen und Schüler*innen während und außerhalb des Unterrichts erleichtern. Neben dem Wissen, wie man mit digitalen Medien umgeht, beinhaltet digitale Kompetenz auch das Wissen und die Sicherheit, wie man sich in der digitalen Welt bewegt. Lehrer*innen sollten daher ein sicheres digitales Umfeld schaffen, in dem Schüler*innen üben und lernen können.

Digitale Weltgestaltung

Worldmaking, also eine „Welt machen/gestalten“, wird häufig gleichgesetzt mit dem Begriff der „Realität“ sowie deren Gestaltung. Dieser Zugang zu Worldmaking impliziert allerdings, dass es gleichzeitig Welten gibt, die nicht real sind, sondern konstruiert oder erfunden. Gerade wenn man von online Welten spricht, wird häufig der Begriff der virtuellen Welt bzw. nicht- realen Welt verwendet. Dabei kann die offline Welt genauso konstruiert sein, wie die online Welt real sein kann.

Digitales Storytelling

Digitales Geschichtenerzählen meint das Erzählen einer Geschichte mit einer Vielzahl digitaler Multimedia-Inhalte wie Bilder, Audio und Video. Digitale Geschichten sind eine Mischung aus digitalen Grafiken, Text, aufgezeichnetem Audiokommentar, Video und Musik/Ton. Ziel ist es eine Geschichte zu einem bestimmten Thema zu erzählen. Die empfohlene Dauer liegt zwischen zwei und zehn Minuten, digitale Geschichten sind also eher kurz.

Cyberethik

Die Cyberethik ist die philosophische Untersuchung der Ethik im Zusammenhang mit Computern, die das Benutzer*innenverhalten und das, wozu Computer programmiert sind, sowie die Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft umfasst Jede didaktische Modellierung von digital verarbeiteter Wahrnehmung, Konstruktion und Bewertung in der Bildung muss ethische Perspektiven berücksichtigen, insbesondere wenn es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) geht. In jedem bildungstechnischen System wird der Ethik heutzutage eine hohe Relevanz beigemessen. Diese Orientierung kann sich auf ethische, anthropologische, rechtliche (in geringerem Maße) und soziale Aspekte sozio-technischer Arrangements konzentrieren. Folglich sollten Pädagog*innen über eine umfassende (medien-)didaktische ethische Kompetenz verfügen.

Digitale Kultur

Digitale Kultur ist ein Konzept, das beschreibt, wie Technologien sowie das Internet die Art und Weise, wie wir als Menschen oder Gruppen interagieren, prägen. Es handelt sich dabei immer auch um ein gemeinsames, kollektives Phänomen, das von der eigenen Umgebung gelernt wird. Man kann es zum Beispiel eingrenzen auf eine Organisation oder eine digitale Realität, was zu spezifischeren Konzepten führt. Unter digitaler Kultur versteht man die Art und Weise, wie wir uns in der heutigen Gesellschaft in Bezug auf Digitales verhalten, denken und kommunizieren.

Digitale Transformation

Digitalisierung führt unter anderem auch zu einem Wandel in der Zusammenarbeit zwischen Menschen. Die Fragestellungen bezüglich dem Digitalen ändern sich in allen Bereichen der Arbeit und des Alltags auch in Europa rasant. Eine zentrale Frage ist dabei, wie man unterschiedliche Zielgruppen mit Bildung erreichen kann. Welche Formate sind nachhaltig und auch wirtschaftlich machbar? Welche Entwicklungen können wir bewusst aufgreifen Lehrende und Lernende sind fast täglich in Kontakt mit der sogenannten „digitalen Transformation“ der Bildung.

Digitale Inklusion

Je nach sozialem Umfeld, in dem jemand lebt, arbeitet oder studiert kann digitale Inklusion unterschiedlich definiert werden. Digitale Inklusion kann sich auf die Fähigkeiten von Einzelpersonen und Gruppen beziehen und auf den Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien, unabhängig von Geschlecht, Alter, sozioökonomischen Status, Standort, Sprache, körperliche Herausforderungen usw.. Neben den zahlreichen Vorteilen, die mit der Nutzung der digitalen Medien einhergehen, gibt es auch Aspekte der Ausgrenzung.